LIEBESKUMMER

Liebeskummer ist kein alberner Teenagerschmerz,

es kann einen immer und überall erwischen. In jedem Alter und immer heftig. Es ist nichts, was man belächeln oder herunterspielen sollte. Es ist ein mächtiges Gefühl und nicht nur Teenieschmerz wegen Teenieschwarm. Es ist eine echte Erschütterung, die wohl jeder kennt. Er ist schmerzhaft und verwirrend und ein psychischer Extremzustand. Liebeskummer hat man bei einer unerfüllten Liebe, aber wohl noch stärker, wenn eine Liebe scheitert. Sogar die Partner die von sich aus Schluß machen leiden, ein " Neuer" macht es zwar leichter, aber der Schmerz ist meist nur aufgeschoben. Wenn man verlassen wird, kann man richtig krank werden, denn der Schmerz des Verlassenwerdens ist einer der bittersten Gefühle. Man wird geplagt von Schlaflosigkeit, Essstörungen, Kopfschmerzen und Benommenheit. Diese psychosomatischen Erscheinungen treten immer auf, wenn auch in unterschiedlicher Stärke.

Manche Menschen drehen aber auch vollkommen durch, sie werden zu Stalkern oder fangen an zu hassen bis hin zu Mordfantasien. Oder das empfundene Leid wird zu einer schweren Depression mit Selbstmordgedanken. Je länger eine Beziehung gedauert hat desto mehr " Lebenskummer" hat man auch, denn auch das ganze Leben ändert sich dann. Es ist nicht nur der Verlust des Partners, sondern es hängen ja noch viele dazugehörende Dinge daran, die sich dann zwangsläufig ändern oder auch nicht mehr da sind. Wie z.B. alles worauf man immer verzichtet hat, was man sich aufgebaut hat, der Freundeskreis, alte Gewohnheiten, immer nur in der " Wir " - Form denken, usw. Durch die Liebe zu einem Partner ändert sich auch die Geschichte unseres Lebens.

Und dehalb sollte man sich auch schnell wieder fangen, man muss versuchen seine Ängste zu überwinden und sich selbst wieder in den Vordergrund zu rücken. Meist verläuft Liebeskummer so:
  • erst will man alles nicht wahr haben, glaubt zu träumen
  • dann kommt der Hass und die Wut
  • und Verzweiflung und Zweifel
  • dann fängt man an es zu akzeptieren und alles neu zu ordnen
  • man hat genug Erfahrungen um sich neu zu finden und einen neuen eigenen Weg zu gehen
  • es kommen neue Herausforderungen und der Schmerz schwindet
so oder so ähnlich sollte es sein, aber manchmal kommt man vor lauter Trauer einfach nicht weiter. Da sollte man schnellstmöglich Hilfe in Anspruch nehmen.


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Die Liebe scheint eine Sucht zu sein und man kann schwer von ihr ablassen. Dazu kommen noch die dazugehörigen Gefühle, die noch nicht einmal an einen bestimmten Liebespartner gebunden sind, wie der Angst vor dem Alleinsein und der Leere und auch Minderwertigkeitskomplexe. Aber das Leben geht weiter. Wenn man sich vorkommt als sei man als Kleinkind allein im dunkelen Wald ausgesetzt worden und nur der Expartner einen retten könnte, hat die größte Herausforderung beim Liebeskummer noch zu überwinden. Es ähnelt der Beziehung von Mutter und Kind. Gäbe es diese Verlassensängste nicht würden die Kinder nicht bei ihrer Mutter bleiben. Also ist das genetisch vorgegeben und ganz normal. Das verlangen nach Mutter oder Partner wird unter anderem von einen System gesteuert, dass auch bei Junkies angeregt arbeitet. So scheint die Liebe wirklich eine Sucht zu sein. Wie beim Drogenkonsum wird das Belohnungssystem aktiviert und es wird vermehrt Dopamin, ein sogenanntes Glückshormon ausgeschüttet. Man fühlt sich high und der geliebte Partner ist das Signal um das System zu aktivieren und Glücksgefühle auszulösen. Natürlich will man dieses Signal immer wieder. Und wenn das Signal an das man sich so gewöhnt hat entzogen wird --hat man Liebeskummer. Dann ist Liebeskummer einfach eine Entzugserscheinung und man sollte sich nach der Trennung nicht wieder der Droge " Partner" aussetzen. Und sich auch nicht als Ersatz der Droge "Schmerz" hingeben. Man sollte sich eine Frist setzen, bis wann man trauert und wann man wieder anfängt richtig zu leben. Ein Signal könnte da sehr hilfreich sein, eine neue Frisur, was man schon lange mal machen wollte oder ein Umzug.   

      

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