LÜGEN; LÜGEN NICHTS ALS LÜGEN

Ich denke, manche Leute  haben ein Problem mit Richtig und mit Falsch.
Eine Krankheit ist das wohl nicht, aber eher eine  Verhaltensstörung. Es gibt Menschen, die wählen sogar selbst das "Lügen" als eine Art von Kommunikation, damit sie  andere  täuschen und  blenden können, und versprechen sich dadurch einige Vorteile. Sie  machen es mit voller Absicht und aus purer  Berechnung.


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 Extra bei einem Menschen herauszufinden, ob er es absichtlich macht oder es sich nur um einen Spaß handelt, andere zu belügen und zu verarschen, ist  mir meistens doch zu blöd. Ich würde ihn gar nicht erst kennen lernen und mir ehrliche Leute suchen.
Möglicherweise spiegeln andere Menschen auch das eigene  Verhalten , dann müsste man mal überlegen, warum man unehrliche Bekannte hat und wo wann man in seinem eigenen Leben unehrlich ist und andere bewusst oder unbewusst anlügt oder was noch viel schlimmer ist, sich selbst belügt in einigen Dingen des Lebens.
Manchmal sind die uns umgebenden Menschen einfach nur Spiegel, die uns darauf aufmerksam  machen, wer wir sind, was bei uns nicht in Ordnung ist und was uns fehlt.
Man sollte sich seiner Gefühle bewusst werden, wenn man angelogen wird,  denn daran kann man dann erkennen, inwieweit man selbst sich im gegenüber sieht.

Man lügt aus Scham, zum Selbstschutz, aus Berechnung, aus Verlegenheit oder aus....... da gibt es so viele verschiedene Gründe. Manche Menschen lügen viel, weil sie es nicht anders gelernt haben,     und sie sich so durchs Leben "mogeln". Andere wiederum sind so knallhart ehrlich, wie man es lieber nicht erleben möchte! Allerdings gibt es auch viele Menschen die sich einfach immer besser dar stellen, lügen uns das Blaue vom Himmel herunter und glauben es dann auch noch selbst... Positives Denken ist völlig o.k., doch da wird leider oft viel zu dick aufgetragen und sie fallen früher oder später auf. 
Jeder von uns lügt  immer mal wieder (ich sicher auch), ohne sich etwas dabei zu denken. Aber man muss klar differenzieren zwischen übertriebenem Darstellen, Lügen ohne Vorsatz und Vorteil, Lügen um besonderen Nutzen dadurch zu erlangen und natürlich solche schrecklichen Sachen wie Rufmord oder üble Nachrede etc.

Gründe für das Lügen sind:
Bequemlichkeit und Faulheit (nein, leider, heute habe ich keine Zeit"),
aus Ungeduld („nein, die Hose macht dich nicht fett, kauf sie."),
aus Leidenschaft („Ich finde nichts an anderen Frauen!"),
aus Eifersucht („er ist ein Nichtsnutz ein Schwein")
oder aus Missgunst ( zieh den roten Pulli an, der steht dir besonders gut!)
Manchmal lügt man auch einfach, um andere Menschen zu schonen. Auch um sich für den anderen nicht verantwortlich zu fühlen, nachdem man ihm eine grausame Wahrheit gesagt hat.
Es gibt viele Gründe zu lügen. Doch ist es immer eine Folge der eigenen Angst, also eine Schwäche. Doch es ist deswegen auch nicht gleich böse!

Die Geltungslüge ( Man hat das Bedürfnis  nach Anerkennung)
Die  Angstlüge (Man hat Angst vor negativen Konsequenzen,      Bestrafung etc.)
Die  Notlügen (aus Freundschaft, man will den anderen nicht verletzen)
Die skrupellose Lüge (man setzt sie gezielt ein zum eigenen Vorteil)
Die Selbstlüge (Man verdrängt die Wirklichkeit -> Kontroll-Illusion)


Woran erkennt man, einen „Lügner“
  • Am herumspielen an Haaren, Körperteilen, Kleidung oder Gegenständen. Es signalisiert Nervosität und einen Fluchtimpuls. Wer außerdem die Füße Richtung Tür ausrichtet, würde am liebsten sofort gehen.
  • An einer versteinerten Haltung: Untermalende Gesten nehmen ab, je stärker sich der Sprecher auf das Spinnen einer Geschichte konzentriert. Stattdessen werden die Hände oftmals unter dem Tisch versteckt.
  • Männer reiben sich oft die Augen, Frauen fassen sich unter die Augen.(wohl wegen der Schminke)
  • An der Blinzelfrequenz: Lügner schlagen ihre Augen viel öfter auf und zu. Stellen Sie zuerst unverfängliche Fragen, um den Unterschied auszumachen.
  • Ehrliche Gesten äußern sich gleichzeitig auf beiden Gesichts- oder Körperhälften. Unecht ist die Asymmetrie von Gestik oder Mimik, also einem schiefen Lächeln, einem bösen Blick mit nur einem Auge oder ein einseitiges Schulterzucken.
  • Aufrichtige und ehrliche Emotionsausdrücke finden immer gleichzeitig statt, gespielte hintereinander. Wer vorgibt zu schmollen, wird zuerst die Arme verkreuzen und dann einen Schmollmund ziehen. Wer echt beleidigt ist, tut dieses zur gleichen Zeit. Achten Sie also auf das falsche Timing!
  • An einem falschen Lächeln: Nur  etwa jeder zehnte Mensch kann die um die Augen gelegenen Muskeln bewusst steuern, damit der Anschein  eines echten Lächeln entsteht.
Prüfen Sie das Gesicht des Gegenübers auf kleinste Regungen, denn diese flüchtigen Gefühlsausdrücke können kaum unterdrückt werden. Sie offenbaren uns, was eine Person wirklich fühlt, wie Wut, Überraschung oder Ekel....

  • Phrasen wie „Soweit ich weiss“, „Um ehrlich zu sein“ oder „Ich schwöre“ erden oft genutzt, wenn  gespielte Aufrichtigkeit noch unterstrichen werden soll.
  • Versucht jemand  das Thema mit ausweichenden Antworten zu wechseln oder einfach Gegenfragen zu stellen und Ihre Fragen zu ignorieren,  dann versucht er vielleicht herausfinden, wie viel Sie schon wissen.
  • Das genaue Wiederholen von Fragen ist eine Taktik, um Zeit zu gewinnen und sich eine Antwort zu überlegen. Wenn jemand lediglich sichergehen will, dass er die Frage verstanden hat, wird er nur einen kurzen Teil wiederholen.
  • Auch sorgen die angespannte Nerven dafür, dass die Stimmlage höher wird, wegen  hoher Konzentration auf das Lügen könnte die Stimme flach und monoton werden, oder auch leise und flehend.
  • Unnatürliche Betonung: Versucht eine Person ihre Schuld zu verbergen, betont sie die Wörter eventuell anders. „Ich war´s nicht“, wird dann zu „Ich war es nicht“.
  • Sprachliche Fehler: Viele „Ähms” und „Ähs”, viele Pausen sowie umständliche Konstruktionen entstehen, wenn das Gegenüber sich eine Lügengeschichte ausdenkt.
  • Wenn der Tonfall  unangebracht gefühllos  ist, sollten man stutzig werden. Dann möchte der Gesprächspartner die Bedeutung des Themas herunterspielen.
Da die Details logisch sein müssen, wird ein Lügner  häufig straucheln. Vor allem wenn er die Geschichte aus einer anderen Perspektive heraus erzählen soll oder sogar rückwärts.

LÜGEN kann auch krankhaft werden

Der Drang zum Lügen kann auch krankhaft werden. Manche Menschen steigern sich so in ihre Lügengeschichten, dass sie selbst nicht mehr wissen was noch Wahrheit ist, oder schon gelogen. 
Diese Krankheit nennen die Psychologen Pseudologia phantastica. Diese Menschen haben häufig einen ausgeprägten Geltungsdrang und müssen immer im Mittelpunkt stehen.“
Natürlich muss man bei solch krankhaftem Verhalten dringend einen Therapeuten aufsuchen.

Erfahrene Lügner bringen es fertig, ihrem Gegenüber direkt in die Augen zu schauen.
Eine stille Stunde des Bilanzziehens sollte uns davon abbringen unsere Mitmenschen anzulügen, denn die Wahrheit ist auf Dauer besser, einfacher und erfolgreicher als die beste Lüge.

Die schlimmste Lüge ist die, die einen verfolgt und nicht mehr los lässt, weil man sich immer mehr in ihr verstrickt. Meist kommen dann noch mehr Lügen dazu, alles wird immer schlimmer und man kommt allein nicht mehr raus. Zum Glück gibt es immer Menschen, die einem helfen, man muss nur den Anfang machen und anfangen mit lügen aufzuhören.


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